Chronik

Von Georg Diewald

Drei Männer beschlossen, in Beutelsbach einen Schützenverein zu gründen: der Gastwirt Karl Wasmeier, Franz Diewald aus Unterholzen, damals 1. Schützenmeister der königl. priv. FSG Aidenbach sowie Georg Diewald aus Tillbach. Diese drei bestellten im Vilshofener Anzeiger folgendes Inserat:

Die Kostenrechnung übernahm Karl Wasmeier.

Am Freitag, den 17. Dezember 1971 um 19 Uhr war es dann soweit. Neben den nur spärlich erschienenen 11 Interessenten war auch 1. Gauschützenmeister Alois Anthuber, Vilshofen, auf Einladung gekommen. Einer kurzen Begrüßung durch Georg Diewald folgte ein Referat des Gauschützenmeisters über die Aktivitäten der Schützenvereine im Gau Vilshofen. Hier die Namen der Gründungsmitglieder: Franz Diewald, Georg Diewald, Josef Diewald (Unterholzen), Karl Freundorfer, Ludwig Gillmaier, Karl Klinger (Mechaniker), Ludwig Pangratz, Albert Schlesinger, August Wall, Josef Wall sen. und Karl Wasmeier.

die anschließenden Wahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Schützenmeister wurde Karl Klinger, sein Stellvertreter Karl Freundorfer, Schriftführer August Wall und Kasserverwalter Georg Diewald. Zu Ausschußmitgliedern wurden Franz Diewald, Josef Wall sen., Ludwig Pangratz und Josef Diewald bestimmt.

Karl Wasmeier, Herbergsvater des jugen Vereins, spendete vorweg einen „Hunderter“ für die Anschaffung eines gebrauchten Luftgewehrs, das dann auch zu diesem Preis von Karl Pöppl, Aidenbach, erworben werden konnte. Nachdem die erforderlichen Erstanschaffungen durch den 1. Schützenmeister getätigt waren, wurde der Schießbetrieb im großen Wasmeiersaal auf drei Schießständen aufgenommen. Schießabede waren Dienstag und Freitag, später nur noch freitags. Bis die ersten, immerhin größeren Ausgaben durch Schießeinnahmen dedeckt werden konnten, übernahm Karl Klinger die Vorfinanzierung. Die Schießerlöse im ersten Vereinsjahr waren faszinierend. Bei einem interen Schießen flossen nicht weniger aus DM 266 in die Vereinskasse. So konnte sich der Verein in finanzieller Hinsicht sehr schnell auf eigene Beine stellen. Das waren also die ersten gelungenen Gehversuche eines Vereinsneulings, der auf den Namen „Reschndoblschützen Beutelsbach“ getauft wurde.

Im Frühjahr 1973 kaufte der Schützenverein für 15 Aktive Schützenhüte mit schmucken Federn drauf sowie Schützenhemden mit Krawatten. Mit diesen schmucken Uniformen, wie Bürgermeister Max Gerstl öfters sagte, erntete eine Abordnung des Vereins beim Festzug zur 1200-Jahrfeier in Beutelsbach im Juli 1973 reichen Beifall.

Ein im Mai 1975 durchgeführtes Pokalschießen, an die sich neu benachbarte Schützenvereine beteiligten, besserte die Vereinskasse um nahezu  DM 2000 auf. Die Verantwortlichen konnten weitere 13 Schützenbekleidungen anschaffen. So konnten sich die „Reschndoblschützen“ als Patenverein beim 10jährigen Gründungsfest mit Fahnenweihe der Adlerschützen Unteriglbach am 21. und 22.06.1975 mit ihrem 28köpfigen Aufgebot sehen lassen. Patenjungfrau war damals Christine Ludwig aus Langenbruck, Fahnenjunker Helmut Wall.

Frau Karolina Eichschmid aus Obertillbach ließ sich nicht lumpen und stiftete im mai 1975 einen Maibaum, den Karl Duschl für DM 60 ersteigern konnte.

Eine „runde Sache“ war der Schützen- und Trachtenzug am 02.05.1976 anläßlich der Eröffnung der Passauer Maidult. Unser Verein konnte sich sehen lassen und erntete viel Beifall.

Zum 50. Geburtstag unserer Herbergsmutter, Frau Frieda Wasmeier, konnte die Vereinsführung am 07.05.1976 einen Geschenkkorb überreichen. Das Geburtstagskind revanchierte sich acht Tage später mit Freiessen und Freibier.

Erfreulich war, daß die Herbstversammlung des Schützengaues Vilshofen am 10.10.1976 erstmals in Beutelsbach stattfand.

Am 30.04.1977 hielt der Verein im Vereinslokal ein Preisschafkopfen ab, an dem sich 52 Personen beteiligten. Als Sieger dieses Turniers ging unser Mitglied Fritz Angerbauer, Beutelsbach, hervor.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am 23.01.1979 die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Pfarrers Ludwig Jilek. Der Geistliche, der seit Juni 1955 in Beutelsbach wirkte, war von einem Mittagsschlaf nicht mehr erwacht. An seiner Beerdigung beteiligten sich alle Vereine der Pfarrei, darunter auch der Schützenverein. Zum Leichentrunk fanden sich die Vereine im Gasthaus Wasmeier ein. Bis 15 Uhr waren Essen und Getränke frei. So hatte es der Versorbene in einem Vermächtnis festgelegt.

Auf Freitag, den 24.08.1979 hatte der damalige Schützenmeister Peter Senninger ins Vereinslokal zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Einziger Tagesordnungspunkt war die Einführung einer Satzung sowie die Aussprache über den Bau einer Schießstätte durch Aufstockung des gemeindeeigenen Sozialgebäudes am Sportplatz. Die neue Satzung wurde einstimmig angenommen und von 15 Mitgliedern unterzeichnet. Nach notarieller Beurkundung wurde der Schützenverein am 27.09.1979 unter VR917 im Vereinsregister beim Amtsgericht Passau mit der Bezeichnung „Reschndoblschützen Beutelsbach e.V.“ mit dem Sitz in Beutelsbach eingetragen und hat somit seine Rechtsfähigkeit erlangt.

Nun zum Bau des Schützenheimes. Das Bauvorhaben wurde im August 1980 begonnen und konnte bereits 1 Jahr später beendet werden. An Eigenleistungen (Hand- und Spanndienste sowie Bauholzspenden) konnte der Bauherr DM 29.992,50 aufbringen, sodaß sich bei DM 52.448,24 Ausgaben die Herstellungskosten auf DM 82.440,74 beliefen.

So konnte das Pokalschießen vom 3.10. bis 18.10.1981 anläßlich des 10jährigen Vereinsbestehens bereits in den eigenen vier Wänden ausgerichtet werden. An diesem Wettkampf beteiligten sich 14 Schützenvereine mit 250 Schützen. Als Sieger ging Scheunöd mit 3648 von 4000 möglichen Ringen hervor. Der Veranstalter belegte Rang 8 mit 3478 Ringen. Blattlsieger wurde Max Kotanko jun. mit einem 12-Teiler.

Am 22.02.1982 fand im Notariat Vilshofen die Beurkundung der Übertragung des Stockwerkeigentums durch die Gemeinde Beutelsbach statt. Der Immobilienbesitz wurde im Grundbuch eingetragen. Die Kosten des Grundbuchamtes beliefen sich übrigens auf DM 516. Im Jahr 1982 konnte der Schützenverein 8 elektrische Scheibenzuganlagen sowie eine optische Teilermaschine anschaffen.

Am 17.12.2011, zum 40jährigen Bestehen des Vereins, werden wir gebührend mit unseren Mitgliedern, dem Patenverein und den Ortsvereinen feiern.